Seit Jahrzehnten dieselben Forderungen: Die Kirche müsse sich verändern, anders und zu einem besseren Ort für die Menschen werden. Jedoch stelle ich fest, dass die wenigsten von denen, die das proklamieren, bereit sind, an sich selbst zu arbeiten. Ich meine damit nicht die Bischöfe oder Kardinäle, sondern Dich. Du bist ein «Tempel Gottes». Ist Dein «Tempel» à jour oder sind Dein kirchliches Mindset und Auftreten, Deine religiöse Sprache und Dein angelerntes Verhalten Relikte aus der längst vergangenen Zeit der letzten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts?

Die Transformation der Kirche beginnt in Dir und in den anderen Kirchenmitgliedern und Mitarbeitenden. Sie sind die treibende Kraft für den Wandel. Ihre Bereitschaft ist entscheidend, bisherige Denk-, Sprach- und Handlungsmuster zu hinterfragen und diese zu transformieren, also umzuwandeln, umzuformen und umzugestalten, eingelagerte Energien und Traumata zu verabschieden und damit vom freiwillig Engagierten zum Könner und vom angestellten Praktiker zur charismatischen Koryphäe ihres Zuständigkeitsbereiches zu werden.

Wenn viele Einzelne an sich arbeiten, kann sich die Transformation der kirchlichen Gemeinschaft ereignen. Bei diesem Prozess helfen eine wahrhaftige Kommunikation, echte Feedbackkultur und schonungslose Selbstreflexion. Weiterbildungen und Trainings stärken die Freiwilligen und Mitarbeitenden in ihren notwendigen Kompetenzen, diese Transformation zu meistern.

Doch die Zeit drängt. Vermutlich wird diese Transformation die letzte sein, bevor unsere Kirche vollständig an gesellschaftlicher Relevanz verlieren und durch andere und professionellere Dienstleister ersetzt wird.

turpis cursu